massive Schellackplatten |
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Massive Schellackplatten |
Die Vorherrschaft des Schellacks in der Plattenherstellung beruhte auf
seinen besonderen Vorzügen. Er verbindet Zähigkeit, Fliessbarkeit
und Hitzebeständigkeit mit Härte & genügender
Widerstandsfähigkeit
gegen Wasser in einem höheren Grad, als irgendein anderes natürliches
Harz. Dazu kam die uneingeschränkte Recycling-fähigkeit sowie
die kurzen Formzeiten. Die Notwendigkeit sich grosse Vorräte in Schellack
infolge von der langen Reisedauer von Indien zuzulegen, sowie das Vorhandensein
von Spezialeinrichtungen für die Behandlung des Schellacks verringerten
das Interesse an Fortschritten des Plattenmaterials. Erst die Einführung
des elektrischen Plattenspielers war Ursache einer Verbesserung.
Bei den billigeren Platten wird Pech aus Hartholz zugesetzt. Das am meisten zum Einsatz gelangte Füllmaterial
ist ein roter Lehm, der ein Eisen-Alluminium-Silicat darstellt, mit einem beträchtlichem Gehalt an freier Kieselerde.
Es kann auch feines Schiefermehl von ähnlicher Zusammensetzung verwandt werden.
Einige Fabriken gaben auch Tripelerde mit gemahlenen Baryten oder BlamFixe den Vorzug, dessen Mischung meist
für gewalzte Platten verwandt wurde. Baryte-Platten sind meist sehr
schwer. Schellack ist der Hauptbestandteil, dem kleine Mengen der anderen
Harze zugegeben werden. Der Anteil an Baumwollfasern beträgt gewöhnlich
3% des Gesamtgewichtes. Der Gehalt an Kohle und Russ kann zwischen 2-15%
schwanken und hängt von der Sorte sowie
der Farbe der mineralischen Füllstoffe ab. Der Anteil der mineralischen
Füllstoffe liegt zwischen 45 und 75 % des Gewichtes, wobei die Art der verwandten
Füllstoffe massgebend ist; bei sehr schweren Füllstoffen ergibt
sich selbstverständlich ein höherer Prozentsatz. Die Bestandteile
werden getrennt gemahlen, dann gesiebt, um Klumpen und Fremdstoffe zu
entfernen und schliesslich im notwendigen Gewichtsverhältnis ausgewogen.
In diesem Stadium des Herstellungsverfahrens werden gemahlene Platten zugesetzt
und können einen wesentlichen Anteil des Gemisches ausmachen. Die
Masse wird auf 110 Grad erhitzt. Die heisse Masse wird nun so schnell
wie möglich auf Kalendrierwalzen gebracht, welche sie zu einem langen
Band verarbeiten. Dieses Band kommt unter rotierende Messer, welche es
in 4-eckige Stücke einteilen, ohne es aber ganz zu durchschneiden.
Nach der Abkühlung wird das Band in getrennte viereckige Stücke
zerbrochen (Biskuits) von denen jedes Stück genügend Material
für eine Platte enthält.
Pressen
Die Kupfermmatrize wird auf 80-105 grad erhitzt
und dann mit einem Druck von bis zu 80 kg/cm angepresst. Die Matrizen
werden gekühlt und dann die Platten entnommen. Die Ränder werden
auf einer Drehbank geglättet & die Platte poliert. 1930 konnte
so ein Arbeiter ca. 2 Platten /minute produzieren.
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